Playoffs Basel Rankhof: Zusammenfassung

16.10.2023

Nachdem wir im letztjährigen Fall Cup die Playoffs unglücklich verpasst hatten, sind wir umso motivierter nach Basel gereist, um unsere ersten Postseason Erfahrungen der Vereinsgeschichte zu sammeln. Die Basler hatten unter der Leitung von Cedric Arnold einen gewaltigen Saisonabschluss geplant und das Stadion Rankhof gemietet. Von kommentiertem Livestream, über Rauchpetarden, Pokale und Medaillen, bis zu gesponserten Championship T-Shirts war alles dabei. Hier ein grosses Dankeschön für die Organisation dieses würdigen Saisonendes!

Die Playoff-Paarungen waren nach Ende der regulären Saison bekannt, uns würde eine direkte Wiederbegegnung mit den Thurgauer Generals im Viertelfinal erwarten. Aus unserer Sicht entsprach dies einem glücklichen Los, zumal wir mit ihrem Spielstil nun vertraut waren und diesen am letzten Gameday gut im Griff hatten.

Andere Möglichkeiten wie Basel Spartans Navy, gegen welche wir gefühlt vor einer Ewigkeit am allerersten Gameday angetreten waren, oder Winterthur Warriors Black, welche ein starkes Spiel gegen uns abgeliefert hatten, hätten uns im Vorfeld wahrscheinlich mehr Sorgen bereit.

So konnten wir an diesem nassen und kalten Oktobersamstag trotz des K.O.-Modus unbeschwert das Viertelfinal antreten. Mit der nassen Unterlage und glitschigem Spielgerät hatten wir etwas zu kämpfen, konnten uns im Verlauf aber immer besser an die erschwerten Bedingungen anpassen und fanden gut ins Spiel. Trotz einigen verpassen Extrapunkten liessen wir keinen Spielraum für Diskussionen zu und obsiegten 44-26. 

Auf dem benachbarten Feld im Rankhof Stadion duellierten sich die Basel Spartans Navy mit den Geneva Seahawks unter lautstarker Beteiligung des Publikums und den weiblichen Pendants Letzteren.

Ein Spiel mit eher wenig Punkten ging an die Genfer Truppe, welche unsere Gegner im Halbfinal sein würden. Auf diese Halbfinal-Paarung waren wir vorbereitet und hatten entsprechende Trainingseinheiten dafür absolviert. Insbesondere ihre diversen Runs aus Bunch-Formationen wollten wir in diesem Rematch besser stoppen.

Unsere Defense war also entsprechend eingestellt und hielt dem physischen Angriffspiel der Geneva Seahawks gut entgegen. Durch ihre Runspielzüge erzielten sie dank der sicheren Flag Pulls unserer Abwehr jeweils nur wenig Raumgewinn. Insbesondere der grenzwertig legale Run hinter dem Outside Receiver erbrachte ihnen jedoch jeweils trotzdem genügend Yards, um das First Down zu erreichen. So tauschten die beiden Teams Interceptions, Touchdown und bisweilen Körperlichkeiten aus, wobei die Genfer Truppe nur in der letzten Kategorie die Statistik anführte.

Zunehmend frustriert mit den vielen erfolgreichen Pässen über den Center schien die gegnerische Defensive den Spieler mit einem taktischen Foul aus dem Spiel nehmen zu wollen. Nicht nur bei dieser Aktion, wobei unsere Nr. 17 aus dem Spielfeld getackelt wurde, sondern auch bei diversen Offensivaktionen warf die Ref Crew der Mockingbirds wiederholt gelbe Marker für Illegal Contact auf das nasse Grün.

Trotz der zahlreichen Strafen konnte kein Team die definitive Oberhand im Spiel erlangen. Mit einigen umkämpften und heroischen Catches spielte sich im Verlauf des Spiels Tobias Latscha heiss, auch er konnte die verpassten Extrapunkte jedoch nicht wett machen. So befanden wir uns – wie in den bisherigen Spitzenkämpfen – erneut in der Situation, dass wir eine letzte Chance hatten, um den Zweipunkte-Rückstand zu korrigieren und das Spiel mit dem letzten Ballbesitz für uns zu entscheiden.

Alle Spieler auf und neben dem Feld waren sich bewusst, was hier auf dem Spiel stand. Mit der geplanten Ligaumstrukturierung würde es dieses Jahr gleich zwei Aufsteigerteams in die Liga A geben, eine Finalteilnahme garantierte also den Aufstieg in die höchste Spielklasse. Im Training hatten wir uns explizit auf diese Spielsituation vorbereitet, entsprechend ruhig ging unsere Offense ans Werk.

Da sich die Genfer Abwehr einen grosszügigen Abstand zur Line of Scrimmage leistete, konnten wir in den ersten beiden Versuchen einen Grossteil unserer Platzhälfte überqueren. Leider konnten wir weder beim dritten noch beim vierten Versuch einen erfolgreichen Pass anbringen, auch weil die Defense die angespielten Receiver engmaschig abdeckten und aggressiv auf den Ball spielten. Da wir kein First Down erzielen konnten erstickte unser Drive zum Aufstieg im Keim und wir mussten erneut eine bittere Niederlage mit 25-27 hinnehmen.

Mit den verpassten Chancen und knappen Niederlagen sollten wir noch einige Zeit hadern; nur dreimal mussten wir uns in dieser Spielzeit geschlagen geben, wobei sich die Punktedifferenz auf nur -9 Punkte belief. Schon jetzt war klar, dass wir in der Offseason einiges an Arbeit in unser Playcalling in wichtigen Situationen sowie der Verwertung von Extrapunkten stecken werden.

Auf den anderen Spielplätzen setzten sich im Viertelfinal die Soly Rhinos erwartet gegen Winterthur Warriors Black durch, etwas unerwartet reüssierten Rafz Bulldogs A gegen das Wolfpack in der letzten Viertelfinalpaarung. Die Zürcher Unterländer erwischten einen hervorragenden Tag und wurden von ihrem fantastisch werfenden Quarterback ins Halbfinal getragen. Eine weitere, noch grössere Überraschung trug sich zu als die Rafzer dieses relativ deutlich für sich entscheiden konnte.

Die erwartete und erwünschte Finalpaarung zwischen den Blackbucks und Soly Rhinos sollte also nur im kleinen Final zustande kommen. Da die Bulldogs auf einen Aufstieg freiwillig verzichten zu wollen, handelte es sich im Spiel um Platz 3 also erneut um ein Aufstiegsspiel. In diesem letzten Spiel der Saison 2022 konnten die Blackbucks ihre vorherigen Leistungen überhaupt nicht abrufen. Bereits nach kurzer Zeit lagen wir mit mehreren Touchdowns zurück, da die Offense keinen Ball unterbringen konnte und die Abwehr dieses Mal kein Mittel gegen die Solothurner fand.

Die hundsmiserable Referee Leistung der Geneva Seahawks Women führte zu einer weiteren Demoralisierung unseres Teams. Als einzigen Pluspunkt konnte festgehalten werden, dass der deutliche Score Unterschied nicht stichhaltig festgehalten wurde. Trotz der deutlichen Niederlage aktivierter Mercy Rule war das Spiel gegen die Rhinos fair und ging freundschaftlich auseinander. Auf zukünftige Duelle gegen dieses Team, egal in welcher Konstellation, können wir uns freuen. 

So ging unsere erste Spielzeit mit dem knapp verpassten Aufstieg etwas enttäuschend zu Ende. Der geleistete Teameffort war jedoch vorbildlich und wir können uns optimistisch auf die nächste Saison vorbereiten. Nach einer guten Offseason muss das Ziel für das nächste Jahr klar der endgültige Aufstieg in die NFFL A sein. See you there!

  

Playoffs Basel Rankhof

VF Thurgauer Generals 44-26

HF Geneva Seahawks 25-27 L

Kleines Final Soly Rhinos ca. 20-50 L